Stadt Schwerin

Hofgärtnerhaus

Das
Hofgartendirektor-Etablissement 1856, Schwerin Schlossgartenallee.

Ob Häuser für einen Gartenknecht, für Landarbeiter oder Beamte, wie in diesem Falle den Hofgartendirektor, ist das Lebenswerte die Essenz aller Wohnbauten von H.Willebrand. Der im italienischen Landhausstil erscheinende unterkellerte Backsteinbau ist grundsolide und mit ca. 257 qm für einen Hofgärtner nicht kleinlich bemessen.

Hofgärtnerhaus


In dem Haus entstanden 5 Eigentumswohnungen mit einer Nettowohnfläche von 357,46 qm. H. Willebrand baute nicht nur Generationen übergreifend sondern Jahrhunderte überdauernd. Der Bau bezieht seine Gefälligkeit nicht nur aus den variierenden und geordneten Kuben, sondern auch aus Schmuckdetails wie den Giebelfachungen und plastischen Reliefs.
 

Scutellum

Gartendirektor Wohnhaus


Giebel nach Osten und Plastiken der Reformatoren

Scutellum


Direktorenhaus


Hinter dem Museumsgebäude wurde 1880 das Wohnhaus des Direktors unter seiner Ägide gleich mit errichtet. Willebrand nahm die Putzstrucktur und Farbgebung des Museumsgebäudes auf.

 


 

Großherzogliche Leinenkammer (1876) ; Großer Moor 52-54. Sie wurde 1877  durch Neubau der dreiachsigen Bettenkammer erweitert

 

Warmhaus-Gewächshaus

Orangenhaus im Schlossgarten

"Bauzeichnung zum Durchbau des Orangenhauses im Schlossgarten" bezeichnet Willebrand 1853 den Riss. Das später als Warmhaus bezeichnete Gebäude wurde im Küchengarten auf den Gewölbekellern eines Vorgängerbaues errichtet. Im Sichtbereich des Schlosses schuf er einen funktionell praktischen Zweckbau, den er durch zwei dominante Ecktürme mit Bauschmuck zu einem ästhetischen Landschaftsbau wandelte. Die Form der Schornsteine, die mit abgewinkeltenTraufleisten gekuppelten Fenster der Türme, die Gliederung der Baumassen und der damalige Bewuchs mit Rank- und Schlingpflanzen erinnern an Bauten englischer Landschaftsgärten.

 

Gartenmauer Schwerin

Schlossgartenmauern

Der denkmalgeschützte Grünhausgarten wird von verschiedenen Mauern eingefriedet und so zu einem beruhigten Schlossgartenteil.

Im Jahre 1857, dem Jahr der Einweihung des Schlosses, das nach seinem Entwurf errichtet und in dem er zum Hofbaurat ernannt wurde, schuf er die Einfriedung zur Lennestraße. Auf einer zugehörigen Bleistiftskizze finden sich acht Skizzen von Statuen als Pfeilerbekrönung. Keine wurde realisiert.

 

Mauer


Diese Mauer mit dekorativer Pfeilergliederung mit Rundbogennieschen und abschließender Pergola ersann Willebrand 1897 im 81. Lebens- und 59. Arbeitsjahr. Er nahm die Rhythmik der 1857 geschaffenen Mauer wieder auf. Die Mauern wurden 2009 nach Willebrands historischem Vorbild komplett erneuert. Die Diplomingenieure M. Schnell und B.Klinghammer -Schwerin- haben Willebrands Vermächtnis bis in alle noch so kleinen funktionellen wie ästhetischen Details gepflegt. Er wäre stolz auf beide Architekten.

 

  Forsthaus

Der Jägerhof (1852-56); Erweiterung 1862), John-Stelling-Str.2.
Der Gebäudekomplex bestand aus 5 Häusern.
2 Häuser für Hofjäger -Abbildung-;
2 Stallgebäude mit Hundewärterwohnung und ein Jagdzeughaus. Den Vorentwurf leistete sein Kollege Behncke.

Forsthaus

Augustenstift

Augustenstift (1861), Stiftsweg 9.

Das Stift war als Unterkunft für mittellose alte Frauen und Männer vorgesehen.

Augustenstift

Annastift

Willebrand macht wie fast immer in seiner primo pensiero ein farbiges und lebendiges Bild seiner erdachten Kreationen. Er brachte das Gebäude in malerischer und kontrastreicher gotischer Formensprache zu Papier.

 

 

Genau 20 Jahre vorher hatte er bereits die Villa Friedensberg in der Schlossstraße in Schwerin für Frau von Bülow in neogotischen Formen in Anlehnung an den Tudorstil entstehen lassen.

Anna Stift; eine Kleinkinderschule, 1866

Vor dem Auffinden des Entwurfs und der Bauzeichnungen war nur die Tatsache ansich bekannt. Die Schule erhält jetzt Gesicht und Form und gewährt  Einsicht in ihre Funktionalität. Der Großherzog FFII. verband den Schulbau für die Stadt Schwerin mit einem Andenken an seine ein Jahr zuvor (1865) verstorbene zweite Ehefrau Anna, deren Büste in der Diele aufgestellt war.

Funktionell ist das Schulhaus eher ein Wohnhaus mit Stall für den Lehrer, mit einem durch einen Ofen geheizten integrierten Klassenraum.

Der Dachraum unter den Satteldach ist ebenfalls für die Wohn- und Lebensbedürfnisse des Lehrers zugeschnitten.

Mit dem Entwurf einer Dorfschule für Raben Steinfeld in den Formen des Anna-Stifts, mit der Kleinkinderschule und dem Gymnasium für Schwerin, sowie einer Hochschule - der Universität in Rostock - hat Willebrand ein breites Spektrum von Bildungseinrichtungen seines Zeitalters geschaffen.

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Annastift

Grabkapelle für Lindemann auf dem Domfriedhof in Schwerin

Für Bauten mit religiösen Zusammenhängen nutzte der Architekt gotische Formen. Lindemann hatte sich für die abgebildete romantisch anmutende Form mit Hängebirken als Staffagen entschieden.

Die Kapelle gibt es nicht mehr, weil der Domfriedhof eingeebnet wurde. Willebrand machte drei Entwürfe - alle in feinem Kolorit. Eine Variante ähnelt einer russischen Kapelle mit Zwiebelturm, während die andere auch neogotisch erscheint
und mit einem Spitzturm mit abschließendem Kreuz in den Himmel ragt.

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Grabkapelle

Willebrands Wohnhaus

Wohnhaus Willebrand, Schelfstraße 26.

Die Bauzeit ist unklar und die heutige Form entspricht nach vielen Umbauten nicht mehr dem Ursprung. Die neogotische Ausprägung, wie der Giebel und weitere Architekturmerkmale verdeutlichen seine zielsichere Anwendung akademischer Stilformen.

 

 

Auch ein Teil des Mobiliars folgt dem Zeitgeschmack, wie der Vitrinenschrank und weitere von ihm entworfene Möbel zeigen. Die den Schrankkorpus in Verlängerung der Ecksäulen oben abschließenden  Kreuzblumen sind entfernt. Die exzellente Schreinerarbeit läßt auf die Schlosswerkstätten schließen.

Willebrands Schrank