Seebad Heiligendamm und Bad Doberan

Haus -Marie-

Eine der großherzoglichen Cottages in Heiligendamm, "Marie" genannt, (Ursprungsbau etwa 1839/Demmler), wurde 1872 nach Entwürfen von H. Willebrand umgebaut und erweitert.

Ein Entwurf sah vor, den oktogonalen Erker als Turm mit Kuppeldach über die Traufe eines zu ergänzenden Geschosses mit Mansardendach zu erhöhen und den Bau westlich um drei Achsen zu erweitern und eine Exedra, die für die Beletage als Balkon zu nutzen wäre, anzufügen. Südlich sollte noch ein dem Schloss Schwerin entlehnter Turm ergänzt werden. Diese Prachtentfaltung wurde abgelehnt und die abgebildete Version eines zweiten Entwurfs realisiert. Grabow und Müschen waren, wie bei dem Projekt eines Hinterhauses nebst Stall, beim Prinzenpalais zu Doberan bei den Reinzeichnungen beteiligt und hatten vermutlich vor Ort die Bauleitung.

Burg Hohenzollern
Am Haus "Burg" war Willebrand beteiligt.







Er hätte es mit ruhigem Gewissen in der Bewerbung von 1850 erwähnen können, da er die Bauzeichnung ausgeführt hatte. Eine Bleistiftskizze mit der für seine Hand typischen Staffage zeigt die Burg aus nordwestlicher Sicht wie  in den später ausgeführten Reinzeichnungen.

Nach einem Entwurf von 1866 sollte, wie er schreibt, eine "Villa für S. H. den Herzog Wilhelm am Heiligen Damm" gebaut werden. Statt dessen wurde dafür unter seiner Ägide die "Perle" erweitert.

Hofgärtnerhaus Bad Doberan

Prinzenpalais Bad Doberan

Das Hofgärtnerhaus in Bad Doberan, Beethovenstraße 2, 1871
 

Das eingeschossige Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach und Seitenflügel ist ein reiner Funktionsbau, der am Palaisgartens direkt in den Arbeitsbereich des Gärtners integriert wurde. Er enthält auch alle Möglichkeiten für die individuelle Viehhaltung des Gärtners. Mit 170 qm Wohnfläche und 213 qm Nutzfläche ist es nicht kleinlich bemessen. Auch der Gartenknecht erhält ein eigenes Haus mit zusätzlichen Viehstall wie das Projekt von Willebrand, Grabow und Müschen ausweist. Der Knecht hat in seinem projektierten Fachwerkhaus eine Wohnfläche von 116 qm. Es lebte sich bei FFII. auch in subalternen Funktionen nicht unkomfortabel.

Hinterhaus am Prinzenpalais 1871, Bad Doberan
 

Die Planung des Hinterhauses mit Stall beim Prinzenpalais ist wie die des Hofgärtnerhauses mit 1871 datiert. Auch Grabow und Müschen wirkten hier mit. Der Stall war Brennstofflager und der Viehstall des Knechts. Er hatte ca. 73 qm Grundfläche. Seine Gründungsreste wurden bei der Pflasterung des Areal für Stellplätze für das jetzige Hotel gefunden. Willebrand passte das Hinterhaus der stilistischen Ausrichtung des Vorderhauses - dem Prinzenpalais - an der Straße an. Diese hatte sich der Architekt Carl Theodor Severin am Ende der ersten Dekade des 19. Jahrhunderts als Wohnhaus errichtet.
H. Willebrand gestaltete die hier abgebildete Ostfassade nahezu gleichwertig mit der Westfassade.